Musik für Menschenrechte - Das Projekt das bewegt

Fadu – ein Lied gegen Mobbing

Jacek Wohlers & Johana Djapic

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„So, wenn Du von Unrecht hörst, dann horche auf! Und wenn Du Unrecht siehst, dann

Fadu mit Mama

FADU MIT MAMA

zeig darauf!“- ohne es zu wissen haben wir mit diesem Refrain unseres Friedensliedes „Fadu“ das Patentrezept gegen Mobbing formuliert.

Dieser Gedanke kam mir bei einem Vortrag des Mobbingbeauftragten, Herrn Block im Gymnasium meines Sohnes.

Mobbing ist an Schulen ein heißes Thema. Die Betroffenen werden…

 

 

…in verschiedenster Weise gehänselt, geärgert oder auch körperlich angegriffen. Häufig sind nur einer oder einige wenige die eigentlichen Täter. Ihr Ziel ist das Opfer sozial auszugrenzen und lächerlich zu machen. Dies wiederum braucht eine unbeteiligte Masse (zum Beispiel eine Schulklasse), die sich zwar nicht direkt beteiligt, aber doch über die Spötteleien lacht und die Abseitsstellung des Opfers mitträgt. Laut Herrn Block reicht es, wenn ein einziger den Kreislauf der Gewalt durchbricht und offen ausspricht, was ja eigentlich alle wissen: Hier geschieht ein Unrecht!

Genau an dieser Stelle sah ich plötzlich eine verblüffende Parallele zu unserer Menschenrechtsarbeit mit Musik. Auch hier geht es immer darum, Unrecht bekannt zu machen, den Opfern eine Stimme zu geben und die Öffentlichkeit aus der Passivität zu locken.

Diese Idee verfolgte auch die Mutter der kleinen Fadu, über die unser Lied handelt. Fadus Vater wurde in China verhaftet, gefoltert und schließlich ermordet. All das geschah zu Unrecht – allein auf Grund der Tatsache, dass er die friedliche Meditationsschule  „Falun Gong“ praktizierte. Die Frau konnte mit ihrer Tochter ins Ausland fliehen und tat dort das einzige, was sie noch tun konnte. Sie reiste durch die Welt und sprach über das Unrecht, welches ihrer Familie zugefügt wurde. Wir versuchten mit unserem Lied, noch mehr Menschen zu erreichen. Klar war immer, kein Mensch kann wollen, da so etwas auf der Welt geschieht, die Täter ungestraft davon kommen und immer weitere Opfer folgen.

FADUS PAPA: CHEN CHENGYONG

Auch wenn das Beispiel des ermordeten Vaters im Vergleich zu Hänseleien auf dem Schulhof  natürlich extrem ist. Auch hier kann das Opfer in eine existenzbedrohende Situation kommen. Folgen von Mobbing gehen von Schulängsten und Konzentrationsproblemen bis zu psychischen Störungen und Selbstmordversuchen. Und auch hier gilt, niemand kann wollen, dass so etwas in seiner Schulklasse, oder an seinem Arbeitsplatz passiert. Keiner möchte im Nachhinein erkennen müssen, dass er als passiver Mittäter funktioniert hat, weil er nicht den Mut hatte, sich für einen gequälten Mitschüler einzusetzen. In diesem Sinne sei zum Schluss nochmals gesagt: „So, wenn Du von Unrecht hörst, dann horche auf! Und wenn Du Unrecht siehst, dann zeig darauf!“

Jacek Wohlers

 

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