Montserrat Figueras und Jordi Savall zu „Künstlern für den Frieden“ gekürt
Dieser für eine Dauer von zwei Jahren verliehene Titel wurde ihnen am vergangenen 17. Juni bei einem Festakt in Gegenwart des Generaldirektors der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO), Koichiro Matsuura, in Paris überreicht.
Bei den Künstlern für den Frieden der UNESCO handelt es sich laut der Organisation um „internationale Persönlichkeiten, die durch ihren Einfluss,…
…ihr Charisma und ihre Präsenz den Botschaften und Programmen der Organisation einen besonderen Wert verleihen. Die UNESCO lädt diese Persönlichkeiten ein, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die in diesem Bereich geplanten Maßnahmen zu stärken.“
In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Jordi Savall dieses Jahr bereits zum Botschafter der Europäischen Union für den interkulturellen Dialog ernannt wurde, was gemeinsam mit diesem Titel als „Künstler für den Frieden“, den er mit seiner Frau Montserrat Figueras erhält, den Höhepunkt und die Anerkennung einer über dreißigjährigen Arbeit für vergessene und an den Rand gedrängte Musikformen und Kulturen darstellt – beispielsweise jene, die im Spanien vor der Reconquista existierten, sowie die aus dem Dialog zwischen Ost und West entstandenen.
Für die UNESCO liegt der kulturelle Reichtum der Welt in dessen Vielfalt im Dialog. Jede Kultur zehrt von ihren eigenen Wurzeln, entwickelt sich jedoch im Kontakt mit den restlichen Kulturen. Der gleichgesinnte Austausch sowie der Dialog der Zivilisationen, Kulturen und Völker auf der Grundlage des gegenseitigen Verständnisses und Respekts sowie in ebenbürtiger Würde stellen eine unabdingbare Voraussetzung für den Aufbau des sozialen Zusammenhalts, der Versöhnung der Völker und des Friedens zwischen den Nationen dar.
Montserrat Figueras und Jordi Savall fordern in ihrer Arbeit „die gesamte Macht der Musik, die in der Lage ist, den Menschen zu verändern – eine Musik, verstanden als grundlegende, in Ost und West bis zum 15. Jahrhundert gemeinsame Sprache. In der heutigen, höchst konfliktträchtigen und gewaltsamen Situation bilden die Sprache der Musik und die Kunst noch zwei offene Türen, die es zu entwickeln gilt, um ein Klima des respektvollen Verständnisses zu entwickeln und die Kriegskultur, die wir seit über 6000 Jahren pflegen, durch eine wahre Friedenskultur zu ersetzen. Wie sagte Dostojewski: Die Schönheit wird die Welt erlösen.“